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Einladung Schloß Eulenbroich

NeuFlyerRösratherKünstler

Liebe Freunde der Kunst,

Ich bin auch dieses Jahr ausgewählt worden, bei der hiesigen Ausstellung Rörather Künstler dabei zu sein. Neben den ebenso sehenswerten Werken der geschätzten Kollegen, wird meine Installation „Der Betrachter macht die Kunst / Simulation Rösrath“ gemäß Jurywunsch nochmals vertreten sein, selbstverständlich außerhalb der Wertung für den Publikumspreis. Als Ausstellungsbeitrag habe ich eine bisher unveröffentlichte Arbeit  für Rösrath ausgewählt bzw. angfertigt. Gemäß meines Leitbildes „Der Betrachter macht die Kunst“ freue ich mich sehr auf die Gespräche mit Ihnen….

NeuFlyer_37.Ausstellung_Rösrather_Künstler Konzept_Aushang

Nachtrag:

Auf einzelnen Wunsch, hier einige Details zu meiner dortigen Arbeit:

INTELLIGENT ART FLIES/ NETWORKING STUDIES

Katalog_neu_IAF_IMG_1182 Kopie

Konzept_Aushang

Sehr geehrter Ausstellungsbesucher,

die folgenden Gedanken sind nicht notwendig für „das Verständnis“ dieser ausgestellten Arbeit. Sie sind eine Art Hintergrundgeschichte in Textform, ein making of, das zwar interessant sein kann, manchmal aber auch entzaubernd wirkt.

Intelligent Art Flies / Networking Studies / Intention

Die Wissenschaft nennt etwas intelligent, wenn etwas sich menschenähnlich verhält. Meine grafische Simulation einer behaupteten Intelligenz von Fliegen ist inspiriert von der wisssenschaftlichen Diskussion um künstliche Intelligenz.1
Ich benutze Plastikfliegen seit 2007 als graphisches Element, um „typisch menschliche“ Verhaltensmuster abzubilden. Fliegen gelten gemeinhin nicht als sonderlich intelligent, auch ihr Sozialverhalten scheint weit entfernt von aktuellen Masstäben. In der Kunst ist ihr Symbolgehalt meist negativ getönt. Ich benutze Fliegen, einerseits gerade weil der Vergleich mit menschlicher Intelligenz so weit hergeholt scheint…Andererseits ist es längst keine Science Fiction mehr, die Funktion resp. Intelligenz von Insekten mittels Algorhytmen zu simulieren. #Bienensterben, #Insektenschwund, #Robo-Bee

networking studies “ ist eine (künstlerische) Frage und eben keine wissenschaftlich fundierte Antwort; sie ist und bleibt eine Skizze; unvollendet, ein Gedankenspiel, ein Experiment mit dem Kunstbetrachter. Mit diesen 9 Bildern von Gruppen möchte ich dem mir unbekannten Betrachter einen Gedankenspielraum eröffnen, um spontane Begriffassoziationen zu initiieren und zugleich zu sammeln. Es geht also um Ihre spontane Suggestion z.B. zu Gruppendynamik, eigenen Rollenverhalten, prinzipiellen Positionierungen, Erfahrungen und Klischees zu Sozialverhalten, eingebrannten Redewendungen, Verweisen auf Literatur, Film etc. …
Die Schublade fungiert hier als Teil des explizit unvollendeten Bildes, zugleich ist sie eine Einladung sie inhaltlich zu füllen. Ähnlich der Facebook Frage „was denkst Du gerade“ füttern Sie mit Ihrem Datenbeitrag ein kollektives, wenn auch zufällig zusammengewürfeltes Archiv mit ihren Gedanken.

Wozu die Ausstellung eines unvollendeten Kunstwerks? Der Kunstraum, ja die Kunst selbst war für mich seit jeher ein Ort der Begegnung, des Austauschs, eine Keimzelle des gesellschaftlichen Wandels. Gemäß „Der Betrachter macht die Kunst“, möchte ich in dieser analogen Interaktion mit dem Betrachter kommunizieren, ihn möglichst individuell ansprechen, resp. mich von ihm beeinflussen lassen. Der Begriff „Studies“ spielt mit einer mehrdeutigen Auslegung; es vermischt die Begriffe Entwurf, Studium oder Experiment. Natürlich sind Bilder auf Leinwand, wie auch diese ein in sich vollendetes Werk. Dennoch bleibt es dem Betrachter überlassen sich selbst wiederzufinden, je nach individueller Suggestion oder kognitiven Netzwerken, sich ein gedankliches Bild, einen Begriff davon zu machen. Genau diese Diversität von Kunstbetrachtung finde ich spannend, sie ist mein liebstes Forschungsfeld. Aus dem Pool an archivierten Betrachter-Deutungen möchte ich, je nach Eigendynamik, eine Fortsetzung konzipieren, von der ich bisher nur eine grobe Vorstellung habe, genau deswegen möchte ich sie aber ausstellen, ganz im Sinne einer potentiellen Inspiration.

Gebrauchsanweisung:

Lesen Sie das Bild bzw. die Einzelbilder ganz spontan, mit allen-bewußt vieldeutigen- Elementen, die Sie ansprechen und die etwas bei Ihnen auslösen, ob nun z.B. „Gold“, „Tusche“, „Spuren“, „Netz“,… was auch immer Ihnen dazu einfällt.

Was betrachten Sie, wenn Sie die einzelnen Gruppen-Konstellationen betrachten? Geben Sie dem Bild einen Namen,einen Begriff ; ob nur einem oder mehreren,… oder allen,,… oder dem ganzen Ding. Der Schuber ist das Archiv, Sie teilen Ihre Gedanken mit mir und mit anderen, ganz analog, direkt und damit eben auch relativ zufällig.
Auf meiner Homepage werde ich unter „IAF Series“ über den Verlauf des Projektes berichten.

1 [Im Allgemeinen bezeichnet künstliche Intelligenz oder KI den Versuch, eine menschenähnliche Intelligenz nachzubilden (…) Oftmals wird damit aber auch,(…) eine nachgeahmte Intelligenz bezeichnet, womit durch meist einfache Algorithmen ein intelligentes Verhalten simuliert werden soll.] wikipedia