Welche Bedürfnisse weckt oder befriedigt Kunst eigentlich? Was ist die gemeinsame, was die subjektive Erwartung von dem was Kunst ist, von dem was sie kann und von dem was sie soll?

Potentiell unbefriedigtes oder gar "noch unerkanntes" Zeremoniebedürfnis ist marktwirtschaftlich betrachtet höchstes Gut der Kulturszene. Dennoch könnte man den Eindruck gewinnen, dass ein Breitband-Kulturangebot zwar florierend für die Stadt wirkt, jedoch die eigene Aufnahmekapazität, ehrlich gesagt, manchmal überfordert ist. Manchmal scheint zuviel Auswahl und Wahlfreiheit die ureigene Entscheidungsfreiheit zu sprengen.

Unter diesem Gesichtspunkt wagt das Konzept der A° Ausstellung ein ungewöhnliches Experiment. Hier werden eben keine kultigen Eventstandards geboten; anstelle eines konsumentenfreundlichen Spektakels oder eines abendfüllenden Bildungsauftrags ist die Kunst hier quasi nur impulsgebend. Mittel und Zweck der A° Ausstellung ist gewissermaßen eine Erweiterung des individuellen Kunst-Wirkungsraumes durch eine Begrenzung der allgemein üblichen Betrachtergewohnheiten.

In regelmäßigen Turnus, immer nur von null bis eins, wandert die A° Ausstellung durch die Leipziger Szene und nun erstmalig auch in Dresden. In nur 60 Minuten, ein für die gewohnte Kontemplation unzureichendes Zeitfenster, ist der Ausstellungsbesucher gezwungen sich seiner Betrachtung bewusst zu werden. Kurz gesagt, er wird vor die Wahl gestellt, entweder seine Aufmerksamkeit zeitlich zu portionieren oder sich auf sein Belieben zu konzentrieren oder sich der zufälligen Eigendynamik dieser einzigen Stunde hinzugeben. Dieses Kunst-Vorspiel, nach Art eines Appetizers, dient definitiv der Herstellung eines individuellen Mangelgefühls an Informationen. Genau dieses Austauschbedürfnis verlangt eine eigendynamische Nachforschung oder wird Anlass zum persönlichen Nachfragen.

Eben weil in der A°Ausstellung die üblichen Kunstrituale zeitlich begrenzt, jedoch örtlich erweitert werden, wird jeder neue Ausstellungsort zum Gastspiel der offenen Fragen zwischen Künstlern und Ausstellungsbesuchern. In diesem Pool wachsen Themen, die in der Luft liegen, Ideen für Ausstellungsorte und Vorstellungen vom kommenden Publikum. Auch hier lädt die Mehrdeutigkeit des Wortspiels sowohl Künstler als auch das A° Publikum zu spannungsreichen Missverständlichkeiten. Und vielleicht führt dieses Spiel mit der ungebändigten Assoziation, als Mittel und Zweck der Ausstellung, zu mehr Nähe von Kunstwelt und individuellen Weltbildern.

 September 2007                          

Grundsteinlegung:

Sie betreten "Art-Slash.net", die virtuelle Seite meines persönlichen Gedankenraums. Ich will versuchen meinen künstlerischen Arbeitsprozess von der Entstehung einer Idee, ihren geschaffenen Existenzformen, bis zu ihrer Eigendynamik, für den Interessenten nachzuzeichnen.

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Welcome at "Art-Slash.net", the virtuell page of my "mind space". I try to scribble my artistic workprocess, from the origin of an idea, the created figuration, to their developed self-dynamics. This Page will be translated in English as soon as possible. Please write me an Email, so I can answer some questions personally until the translation is finished.

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