Austellung/

Fotos der  von der

24-StundenAustellung

 

Eindrücke der  "24 Stunden-Ausstellung" "Kunst ist kein Spass":

                        "INTELLIGENT ART FLIES" (3 Wandobjekte, Plastikfliegen auf Leinwand)

                        "ICONS" (Tafelbilder, Collage)

                        "Der Betrachter macht das Bild" (Rauminstallation aus Skulptur und Lichtprojektion)

„Der Betrachter macht die Kunst“ / „ohne Titel“ 2005“

 

 

„ohne Titel.“, war 2005 noch ein reiner Arbeitstitel, für eine interaktive Ausstellung, innerhalb der Hochschule. Die Figurengruppe, bestehend aus 25 kleinen, identischen Gipsfiguren, war angedacht als eine Art Kunst für Künstler Szenerie, als Inszenierung „skulpturaler“ Statisten für eine kreative Aktion im Kunstraum. Im Klassenprojekt 2.30,  verstand sich diese Arbeit als Einladung zu einer Diskussion mit Kommilitonen über die Anschauungen und Philosophie der eigenen Arbeitsweise.

 

Ein Lichtprojektor schuf durch sein grelles Licht in dem ansonsten leer geräumten Raum eine fast cineastisch anmutende Atmosphäre. Diese Wirkung in Verbindung mit dem Hall des großen Raumes hatte eine eigentümliche Faszination. Jede dieser Figuren, ist etwa 40 -50 cm hoch und entstammt aus dem Guss eines Originals. Durch die virtuose Verteilung wirken sie wie ein gemischtes Publikum. Auch die sichtbaren Gussnähte, Arbeitsspuren und die unterschiedlichen Schatten verleihen ihnen jeden für sich etwas Eigenwilliges, Individuelles.

 

Ihre Anordnung im Raum ist statisch. Der Projektor ist im Raum durch Rollen frei bewegbar. Wie in der Hans-Installation beschrieben, entsteht durch die Veränderung einer Variable der Installation ein dynamisches Bild. In jedem Falle spielt das Schattenensemble der Figuren mit den Deutungen die man mit diesem Betrachterzitat assoziiert.

 

Das 2.30 Projekt ist eine Klassenausstellung, innerhalb des HGB Gebäudes, in unserem damaligen Arbeitsraum der Medienkunst, dem Raum 2.30. Mein Anliegen war es von Anfang an auch die spezifische Bedeutung des Raumes zu thematisieren. Er ist ein Arbeitsraum, in dem diskutiert, präsentiert und auch teilweise umgesetzt wird. Er ist ein Raum von vielerlei Identitäten, Ideen und hat seine eigene Geschichte. Die Möglichkeit einen ganzen Raum mit seiner eigenen Arbeit zu bespielen war ein Grund für das Konzept dieser Ausstellung. Man hatte laut Ausstellungskonzept des Klassenprojektes „Projekt 2.30“ eine Woche Zeit den Raum zu erforschen, „das richtige Licht für seine Arbeit zu finden“. Die Ausstellung selbst dauerte nur 3 Tage.

 

Mich interessieren die zahlreichen Faktoren, die einen komplexen Wahrnehmungszustand wie eben die Bildwahrnehmung ausmachen. Diesen Ausgangspunkt wollte ich auch in der Installation selbst illustrieren. In Erwartung des spezifischen Kunstpublikums, welches ich im Ausstellungsraum der Hochschule vorfinden würde, war eine Interaktion von Anfang an angedacht. Die zufälligen Umstände der zeitlichen Einbindung meiner Ausstellung ergaben eher wenige Besucher, die mir wiederum einen persönlichen Dialog mit Künstlern ermöglichten. Die Resultate der äußerst interessanten Gespräche mit Gleichgesinnten, Zeitgenossen und völlig anderen Sicht- und Arbeitsweisen, gaben dieser Ausstellung wohl eher den Rahmen eines Workshops. Im anderen Kontext müsste man sicherlich auch eine andere Präsentation konzipieren. (Während der vierundzwanzig Stunden Ausstellung im Westwerk beispielsweise ergab sich eine Art Zeiteilung der Installation in Tag- und Nachtwirkung. Besucher, die morgens kamen interpretierten die Gruppe als Wartende, da sie himmelwärts, durch das im Raum gegebene Dachfenster blickten. Dort wurden auch sehr viele Fotos von den Besuchern gemacht, was mich zu dem Titel „Der Betrachter macht die Kunst“ inspirierte )

 

Aber allein die Vorbereitung und das Dokumentationsmaterial gaben mir wichtige Erkenntnisse für meine weitere Arbeit. Es entstand ein kurzer, aber noch nicht aufbereiteter Dokumentationsfilm, der im Filmmedium wieder eine ganz andere Ästhetik hat.

Wie auch bei der Arbeit „Hans liest“ wird auch hier im Schatten ein neues Bild aufgezeigt, dessen selbst erzeugbare Perspektive eine hervorragende Grundlage ist über Virtualität, Illusion und Bildentstehung zu diskutieren.  Auch die Differenzierung von Uniformität und Muster von Abbildern oder Abgüssen wie in diesem Falle,  sowie die Faktoren die Individualität oder Eigenwilligkeit ausmachen, sind weiterer Schnittpunkt zu anderen Arbeiten.

Der damalige Arbeitstitel „o.T“  beschreibt aus heutiger Sicht auch mein Interessensgebiet der Sprache, der Begriffsbildung oder Bezeichnung von eigentlich unfassbaren Phänomenen wie eben die Eigenheiten von Kunstwerken. Hier spiegelt sich die selbstbewusste künstlerische Geste, der Unfähigkeit „dafür einen Begriff zu finden“, sowie den Unwillen ihn für eine bessere Lesbarkeit der Arbeit als Anhaltpunkt an mein Publikum zu geben.

 

 

 

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