Der "Transfiguration Space" heute (LINK folgt demnächst)
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"Transfiguration"/Rauminstallation im Westwerk, Leipzig
Die Präsentation der Rauminstallation "Transfiguration Space" fand statt 18.07.07 im Westwerk, einem neu entstehenden Kunstareal. heute ist dieser Raum bezogen von Sandra John, der Modemanufaktur "Rosentreter". Ein Teil der Installation wird für unbestimmte Zeit als ständige Ausstellung bestehen bleiben. Bei der Installation handelt es sich um verschiedene Wandobjekte, Raumveränderungen, eine Wandzeichnung und einen Brunnen. Nebenstehend finden Sie einige Erläuterungen zu den einzelnen Elementen selbst, sowie zu deren Funktion inneralb der Rauminszenierung (in Arbeit). Im folgenden eine grobe Skizze des Raumes. Darauf folgt die Rede der Diplomverteidigung , wo ich auf die Idee und mein künstlerisches Anliegen eingehe.

Aus dem Prolog
Sehr geehrte Kommission, treue Freunde, werte Gäste, herzlich willkommen, im "Transfiguration Space", dem Ort, der mich zu dieser Rauminstallation inspiriert hat. Mein Ausstellungstitel, "Transfiguration" ist ein äußerst vielschichtiger Begriff, eigentlich verwendet in der christlichen Religion, bezeichnet er die sog.Verklärung Jesu, das übersinnliche Licht, in welchem er auf dem Berg Tabor seinen Jüngern erscheint. Ich will ich hier jedoch keine Diskussion um Kunst und Religion provozieren, dies ist keine Arbeit, die über einen religiösen Sachverhalt aufklären will.
Ich wählte den englischen Begriff "Transfiguration", auf Grund seiner mich inspirierenden Sinnbildlichkeit. Für mich beschreibt er metaphorisch mein künstlerisches Forschungsfeld, die Fragwürdigkeit von Wahrnehmung und Assoziation selbst. Um Ihnen den Hintergrund dieses Gedankenganges zu beschreiben, will ich Ihnen die Geschichte seiner Herausbildung erzählen.
Mein persönlicher Antrieb zum Kunststudium war der Gedanke meine eigene Handschrift auszubilden, ein künstlerisches Vokabular zu erfinden, dass meine individuellen Stimmungen auszudrücken vermag.
Ich wählte damals die Malerei und Graphik als Studienrichtung, um mittels ihrer sinnlichen Ausdrucksformen mein unmittelbares Mitteilungsbedürfnis in fruchtbare Kanäle zu lenken. Die Arbeitsweise des Graphikers entspricht meinem Begriff einer Selbstforschung, einer Suche nach meiner eigenen Ausdrucksform; ich suchte damals wie heute nach einer expressiven, nach einer künstlerischen Sprache. Man könnte auch sagen, dass ich grafisch beinahe meditativ aus dem Unterbewusstsein schöpfe. in "Nymphae" vergleicht Giorgio Agamben das zwiespältige Verhältnis des Menschen zu seinen Bildern mit dem Liebesakt, der Beziehung zur Nymphe. Die Quellnymphe ist bekannt als eine Figur der römisch griechischen Mythologie, als Symbol der Fruchtbarkeit ist sie jedoch weitaus vielschichtiger. In der Kunst wie in der Literatur verkörpert sie verschiedenste Gefühlszustände- für mich ist sie ist schlicht ein Ausdruck für die Muse, das Eigenleben der Inspiration selbst.
Als Medienkünstler ist es natürlich meine Inspiration zu kommunizieren, der momentane, beliebige, subjektive Ausdruck tritt in den theoretischen Hintergrund. Das künstlerische Betrachten das Reflektieren der eigenen Arbeit wird vom vormals zwischenmenschlichen Gedankenaustausch zu einem komplexen Denkmodell. Fortan ist das professionelle Bewusstsein, der klare, unmissverständliche Ausdruck, ja das angestrebte Ziel der Arbeit, wesentlicher Teil der künstlerisch-strategischen Praxis. Diese beiden parallelen Intentionen, der sprachhandwerkliche Selbstausdruck und die Vermittlung der Arbeit bilden einen spannenden gedanklichen Kontrast. Doch empfinde ich dies ebenso als Paradox, denn wie vermittelt man allgemein lesbar das Grundvokabular einer sinnlichen Sprache, wie die der Graphik?
Will ich meine künstlerische Arbeit, die Ergebnisse meiner Selbstforschung, nachvollziehbar in ihre Zeit verorten, stehe ich vor einem gedanklichen "weder- noch", in einem undefinierbaren, gedanklichen Zwischenraum (fiktive Tür: "mind space").
Mein künstlerisches Selbstbild bewegt sich, visuell gesprochen, zwischen verschiedensten Expressionen einer Grafik (Tafelbilder) und buchstäblich betrachtet, im gedanklichen Nebel des Unentschiedenen. Nennen wir mein Denkmodell also Indifferenz, die Unentschiedenheit, welche per (jeweils noch nicht legitimierter) Definition vor jeder Erfindung und Entdeckung ein wissenschaftlich unerklärtes Phänomen darstellt. Ihre Eigenart ist definitiv die Beliebigkeit, die Mehrdeutigkeit, die Subjektivität, das Wandelbare. So pseudowissenschaftlich das Paradox Unentschiedenheit als Parodie der Wahrheitsfindung erscheinen mag, so sinnbildlich erscheint es mir für die Kommunikation meiner Arbeit. Ich betrachte den wissenschaftlich differenzierbaren Unterschied zwischen Wort und Bild, zwischen Begriffen und Metaphern, als eine unerschöpfliche Quelle künstlerischer Anregung, jedoch nicht als ihr Fundament.
Einerseits, in meiner Identität eines Graphikers suche ich also nach dem undefinierbaren, nach einer spannungsgeladenen, widersprüchlichen Beziehung zum Gegenüber (Der Betrachter wird Teil des Bildes indem er den Gedankenraum betritt). Andererseits habe ich jedoch dass beinahe widersprüchliche Bedürfnis besagte Musen zu bewerben, ihre anregende Art möglichst breit zu vermitteln (Wandzeichnung). Als Zeitgenosse einer Gesellschaft der wissenschaftlichen Konzeption und marktwirtschaftlichen Reproduktion (Ansichtskarten)vermisse ich die unberechnende Annäherung, die spielerische Neugier auf ein Phänomen, wie ich die persönliche Muse beschreiben würde. Wie vermittelt man als Konzeptkünstler seine eigene "Unbekannte"; dass, was man nicht in Worte zu fassen vermag, weil es aus im Bauch entsteht und eben nicht im Kopf konstruiert wurde? Und selbst wenn es mir gelänge, meine mir unerklärbaren Musen tatsächlich aufzuführen, wäre es anregend sie ganz und gar zu enthüllen (Die "Factory" als fragwürdiges Bild, wo befindet sich der Betrachte:, On stage oder Backstage)?
Was Sie hier sehen ist eine Inszenierung eines persönlichen Denkraumes sowie meines künstlerischen Arbeitsprozesses. Bei der Wahl des Aufführungsortes meiner Werke suchte ich nach einem meiner Handschrift entsprechenden Rahmen (Rahmung als Bildbegrenzung, als persönliche Wertschätzung gefundener Musen). Die Komposition der Ansichtskarten, wie der Umgang mit dem Fabrikraum entspricht meiner Art auf anregende Musen zu reagieren, sie in meiner Sprache zu reflektieren, zu abstrahieren, sie sprichwörtlich zu bezeichnen (bemalte Karten). Ich vermag Ihnen schlichtweg keinen Wegweiser (Fenster: "mind map", dass meine Aussicht nachzeichnet) durch diese Gedankenschwaden zu geben, da mir eine stringente Herleitung meiner Anregungen und Denkmuster unmöglich auszumachen ist. Und wie ich bereits erwähnt habe, ist es gerade die Reibung an dem musischen Artenreichtum, das Belieben der Interpretation, welche Quelle meiner künstlerischen Arbeit ist. |
Objekt:Factory
Factory-Detail
Grafikobjekte: Tafelbilder
Grafikobjekt (ohne Titel)
Objekt: "MIND SPACE"
Brunnen und Wandzeichnung
Detail: Wandzeichnung

Obekt: "MIND MAP"

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