Austellung/

Fotos der  "INTELLIGENT ART FLIES" von der

24-StundenAustellung

 

Fotos der   "INTELLIGENT ART FLIES"in der Hochschule für Grafik und Buchkunst zum Rundgang

 

Eindrücke der  "24 Stunden-Ausstellung" "Kunst ist kein Spass":

                        "INTELLIGENT ART FLIES" (3 Wandobjekte, Plastikfliegen auf Leinwand)

                        "ICONS" (Tafelbilder, Collage)

                        "Der Betrachter macht das Bild" (Rauminstallation aus Skulptur und Lichtprojektion)

"INTELLIGENT ART FLIES"

Wandobjekt (drei Leinwände und Fliegen aus Plastik)

2007

"INTELLIGENT ART FLIES" (2007) ist ein Wandobjekt, bestehend aus drei quadratischen übereinander angeordneten Leinwänden zu je 80 x 80 cm. Betrachtet man die Arbeit von weitem sind vorab geometrische Muster zu erkennen, deren Zeichnung sich erst beim Annähern als eigenwillig aufgebrachte Plastikfliegen entpuppt.

Betrachtet man die erste Leinwand, die auf Augenhöhe (1,50 Bildmitte) angebracht ist, ist man versucht, die Absicht einer homogenen Reihung erkennen zu wollen. Eine sich allmählich einstellende Wahrnehmung der Eigenheiten jeweiliger Fliegenexemplare, lässt diese anfangs vermeintlich als uniform klassifizierte Gruppe zunehmend als eine Art Fliegenmosaik, oder eben als eine gemischte Fliegengemeinde erscheinen. Erst nach dem Betrachten im intimen Dialogabstand stellt man auch in der Entfernung fest: weder sind die Fliegen absolut homogen angeordnet, noch sind alle gleich im Sinne einer Ununterscheidbarkeit. Zwar sind die Plastikfliegen offensichtlich alle „aus einem Guss“, doch sind es in diesem Bild eben auch Materialfehler, die sich als künstlerisches Stilmittel  im Sinne eines „für – sich -stehenden“ charakteristischen Elements ausstellen. Bei einigen dieser Exemplare, oder nennen wir sie dargestellte Individuen, könnte man eine Auswirkung auf “die Körperhaltung" assoziieren. Sie scheinen sich nach Belieben, in dem Sinne nachlässig -fast undiszipliniert - ins Bild zu reihen.

Die zweite Leinwand birgt eine formale Verwandtschaft zu ihrem vorangegangenen Nachbarn. Dennoch offenbart sich ein offensichtlicher, wenn auch minimaler, weil  kausaler Unterschied in einer sichtbaren Änderung der Bilddynamik. Dem Muster -oder eben der Gruppendynamik- widerfuhr eine unbekannte Störung, was sich in der tendenziell punktwellenartigen Änderung der jeweiligen Einzelpositionierung niederschlägt. Der Übergang der relativen Ordnung der ersten Gruppierung zur impulsiven Beeinflussung der Gruppierung auf dem zweiten Bild ist wahrnehmbar, jedoch nicht spezifisch verifizierbar. Die konkrete Unterscheidbarkeit  der beiden Bilder ist aufgrund ihrer jeweiligen (künstlerischen) Relativität schlicht unmöglich und verbal nur als „fließend“ zu auszumachen.

Die dritte Leinwand betrachtet man zwangsläufig aus der Entfernung, aufgrund der eigenen, gegebenen Bodenständigkeit. Vergleichsweise könnte man sie, in dieser Reihung, innerhalb dieser Serie, als ein relativ harmonisches Chaosbild, im Sinne einer ästhetischen Virtuosität bezeichnen. Denn wie in den beiden anderen Bildern ist die Unordnung nur relativ, nur tendenziell. Das erkennbare Moment dieser Ordnung „passiert“ organisch im Sinne einer „für sich“ stehenden Gruppierung, nicht zufällig, wie sie ein willkürlicher Wurf produziert hätte, wie er diesem Bild vielleicht vorausgegangen war.

Die besagte Relativität, offenbart sich in dieser Arbeit als eine bewusst unbegradigte, wie unbelassene Handschrift ihres Schöpfers, welcher in dieser Schöpfung natürlich der Künstler ist. Sie ist es, die das absolute Chaos bzw. die sogenannte Ordnung laut Abgrenzungskriterien einer wissenschaftlichen Definition vereitelt. Diese drei Momente der Anordnungen stehen exemplarisch und dramaturgisch inszeniert für Denkmuster der Betrachtung und Verhaltensmuster des Betrachteten. Selbstverständlich bildet dieses Werk nur unmittelbare künstlerische Ausdrucksformen, sowie  Denk- und Veraltensmuster ihres Schöpfers ab. Diese Arbeit entstand als Reflexion auf einen tendenziell bildungselitären und Einfluss gewinnenden Betrachterblick, welcher seine „Kunst-Trend-Codex-Lese-Bildung“ als existentielle Wertehoheit über die unmittelbare Wahrnehmung der breiten Betrachtermasse erhebt. Der institutionell geschulte Betrachterblick schwebt förmlich über artenreiche Wahrnehmungs- Moires einer un(vor-)belastenden Interessensgruppe.Die intellektuell sinnstiftende Frage nach dem unverwechselbaren Stil des Künstlers, des wissenschaftlich mystifizierten „innewohnenden Genies“ ironisiert sich in dieser Arbeit selbst. Kunstwissenschaftliche Fragen nach dem Genie eines Werks sind nach meiner Auffassung ebenso relativ wie die Ursachen für Individualität Fragen dieser Art wären z.B.„wo manifestiert sich die geniale Eigenart eines Urhebers, bzw. wo offenbart sich der zeitgenössisch relevante Wert eines Werks?“ oder „Wie wurde der vormals unentdeckten Masse „kopf-/handwerklich“ künstlerisch, kulturell oder pädagogisch wertvolle Seele eingehaucht?“ Sie werden im kultur-meditativen Akt, wie in dem des manischen Fliegen-Klebens parodiert. Die philosophisch sinnstiftende Frage, ob ein Künstler „die“ Selbstverwirklichung kultur-existentiell repräsentiert oder auf Grund „seiner“ repräsentativen Ausstellung nur elitär zelebriert, scheint irrelevant in Anbetracht der Anordnungen und Einflüsse jedweder massenwirksamer Trendsetter-Fliegen des Kunst und Kultur-Marktes der breiten Masse Endnutzer. Letztlich ist Kunst und Kultur einer aufgeklärten Gemeinschaft nach wie vor existentiell produzierter Luxus einer einflussreichen  Bildungselite mit tendenziellem Trend-Wissensvorsprung. Sie bleibt Luxus einer Entscheidungselite solange jedwede individuelle Stilistik zur genialen Innovation erhoben und multimedial zu „allgemeinnütziger Dynamik“ aufgewertet oder massenwirksam heruntergerechnet wird

 

 

Ausstellungen:

 

 

2007                "24 Stunden-Ausstellung" der Galerie RieRiemann

                        Gruppenausstellung zum Thema "Kunst ist kein Spass":

                        "INTELLIGENT ART FLIES" (3 Wandobjekte, Plastikfliegen auf Leinwand)

                        "ICONS" (Tafelbilder, Collage)

                        "Der Betrachter macht das Bild" (Skulptur und Lichtprojektion)

 

2007                 Klassenausstellung in der Hochschule für Grafik und Buchkunst zum Rundgang

                         "INTELLIGENT ART FLIES" (3 Wandobjekte, Plastikfliegen auf Leinwand)

 

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